Artikel vom 03.05.2023 15:00 Uhr
Eingerahmt von Rückkehrer Jürgen Knott (l.), dem 1. Vorstand Helmut Strobel (2.v.l.) und Abteilungsleiter Wolfgang Herold (r.) steht das neue Trainer-Gespann für die 2. Mannschaft: Tarek Keblawi und Ercin Cavus (2.v.r.).
Ein interner Umbruch steht beim SC Germania Nürnberg für das kommende Spieljahr bevor, der mit in Schniegling bereits bestens bekannten Gesichtern vollzogen wird. Als Konstante bleibt Serdar Dinc Chefcoach der 1. Mannschaft und wird zum Trainer mit der längsten Amtszeit in der Region. Einige Posten im Bereiche der Trainer und Funktionäre werden neu vergeben.
Hermann-Abschied macht Dinc zum neuen Rekordhalter
In der Saison 2010/11 kam Serdar Dinc von einem Abstecher zum TSV Johannis 83 zu seinem Heimatverein SC Germania Nürnberg zurück und coachte an der Seite von Jürgen Knott. Seit 2011 ist Dinc in der Hauptverantwortung für die Erste der Schnieglinger und wird durch den Abschied von Martin Hermann nach 14 Jahren beim ASV Zirndorf zum Rekordhalter mit der längsten Amtszeit eines aktiven Herren-Trainers in einem Verein in der Region. "Ich habe schon länger spekuliert, dass der Martin mal aufhört", sagt Dinc mit einem Lachen, wenn man ihn auf den zusätzlichen Effekt seiner neuerlichen Verlängerung bei den Germanen anspricht.
Serdar Dinc schaffte als Trainer nicht nur den Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga. Der 47-Jährige wird ab der kommenden Saison auch der Trainer mit der längsten aktiven Amtszeit in einem Verein werden.
fussballn.de / Schlirf
"Es ist zwar keine Überraschung, dass Serdar weitermacht, aber wir setzen uns jedes Jahr aufs Neue zusammen und besprechen die Lage und den Ausblick. Denn es geht ja auch um den Unterbau zur 1. Mannschaft und das Gesamtkonstrukt. Dass wir eine so gute Saison in der Bezirksliga spielen, spricht einmal mehr für Serdars Arbeit. Dementsprechend freuen wir uns, dass er auch in der nächsten Saison unser Erste führen wird", sagt Martin Knispel, 2. SCG-Vorstand, zur Konstante auf dem Trainerposten.
Mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft hatten die Schnieglinger als Aufsteiger eine echte Duftmarke gesetzt. Dass nach dem Weggang von Top-Talent Alexander Beusch zum Regionalliga-Team der SpVgg Greuther Fürth und einigen schwerwiegenden verletzungsbedingten Ausfällen eine kleine Ergebnisdelle im Frühjahr Einzug hielt, weiß man im Verein einzuschätzen: "Die Bezirksliga ist eine Liga, in der wir uns sehr gut zurechtgefunden haben. Das würden wir auch gerne so beibehalten", sagt Knispel und Dinc ergänzt: "Wir genießen es weiterhin, wollen weiter Gas geben - und wenn wir am Ende Fünfter werden, ist es die beste Platzierung seit über 50 Jahren!"
Jürgen Knott kommt nach Hause
Gewissermaßen ein Kreis wird sich durch die Rückkehr von Jürgen Knott schließen, der vom TSV Johannis 83 nach Schniegling in die Sportliche Leitung zurückkehrt: "Jürgen kommt wieder nach Hause, was mir auch persönlich ein Anliegen war", freut sich Knispel über die Rückkehr seines Arbeitskollegen. Knott selbst bedankt sich beim Nachbarverein für das Vertrauen in seine Arbeit und die Möglichkeit zur Rückkehr in den Amateurfußball nach einem gesundheitlichen Schicksalsschlag: "Ich bin den 83ern sehr dankbar, dass sie mir nach meiner Erkrankung die
Möglichkeit gegeben haben, wieder im Amateurfußball Fuß zu fassen!"
Mittlerweile gibt es am A-Platz beim SC Germania Nürnberg auch eine Tribüne mit Sitzschalen.
Detlef Knispel
Veränderungen gab es nicht nur sichtbar auf dem Vereinsgelände, wo seit einigen Wochen eine Tribüne mit Sitzschalen steht, die die Germanen von der aufgelösten Sporthalle am Flughafen günstig erwerben konnten, sondern auch in personeller Hinsicht. So wird Berkan Caglar (der schon im Verein als Jugendtrainer aktiv ist) zum spielenden Co-Trainer ("Er hat ein Riesenpotenzial als Trainer", freut sich Dinc auf die Zusammenarbeit), weil Patrik Weber berufsbedingt den Posten zum Saisonende aufgeben wird. Niko Laiker bleibt hingegen als Co-Trainer an Bord, Nikolaos Savvelidis wird neuer Torwart-Trainer.
Eine neue Rolle wird es auch für den aktuellen Kapitän Ercin Cavus geben: Er wird ab der kommenden Saison Spielertrainer der 2. Mannschaft werden und Johannes Hannweg beerben. "Jo macht einen sehr guten Job bei der Zweiten, die ja noch gute Chancen auf die Relegation zur Kreisklasse hat. Aber aufgrund seiner Tätigkeit als Gastronom ist er zeitlich eingespannt. Die neue Lösung mit Ercin als Spielertrainer und Tarek Keblawi von außen gibt uns die Planungssicherheit", so Knispel, der noch auf der Suche nach einer Trainernachfolge von Gamal Keblawi (er möchte nach der Saison aufhören) für die ebenfalls erfolgreiche 3. Mannschaft, die kurz vor dem Aufstieg in die A-Klasse steht, ist.
Der 2. Vorstand Martin Knispel (l.), der 1. Vorstand Helmut Strobel (2.v.l.) sowie Abteilungsleiter Wolfgang Herold (r.) freuen sich über die Rückkehr von Jürgen Knott zum SC Germania.
SCG
Für Dinc ist die neue Aufgabe von Cavus, der schon die E-Jugend der Schnieglinger coacht, stellvertretend für das, was sonst noch so an Veränderungen anstehen dürfte: "Ercin ist mit der Idee auf uns zugekommen. Es wird auch noch ein paar geben, die 'runtergehen', aber bei uns im Verein bleiben werden, weil sie sich hier wohlfühlen.", Es wird sozusagen einen internen Umbruch mit einigen Verschiebungen zwischen den Teams geben. Spruchreif sind derzeit weder externe Zu- noch Abgänge für das kommende Spieljahr, wenngleich Dinc von einem "Beusch-Effekt" spricht, wonach einige junge Talente auf den Verein zugekommen sind oder gar angeboten werden, um beim Bezirksligisten einen ersten erfolgreichen Schritt im Herren-Bereich zu gehen.