Artikel vom 24.01.2023 06:00 Uhr
Zum 1.1.2023 haben der TSV Falkenheim Nürnberg e.V. und die
DJK Eintracht Süd Nürnberg e.V. zu einem Sportverein fusioniert. Die Mitglieder
beider Vereine haben bereits im November und Dezember in den jeweiligen Versammlungen
den Vorschlägen der beiden Vorstandschaften zugestimmt. Mit der Fusion bieten
sich dem neuen und nun einzigen Sportverein in den Siedlungen Süd mehr
Möglichkeiten.
Von
Marco Galuska
/ PM TSV Falkenheim
Sinkende
Mitgliederzahlen, steigende Kosten und immer weniger Bereitschaft, sich
ehrenamtlich zu engagieren, machen immer mehr Sportvereinen in der Stadt zu
schaffen. Und als wäre das nicht genug, wurden die Sportvereine auch durch die
Coronakrise stark gebeutelt. Dabei stehen sowohl der TSV Falkenheim Nürnberg
e.V., als auch die DJK Eintracht Süd e.V. wirtschaftlich gut da. In einem
Ranking des SportService der Stadt Nürnberg liegen beide Vereine im Mittelfeld
der Vereine im Stadtgebiet. Dennoch sind dies alles Faktoren, weshalb immer
mehr Sportvereine Insolvenz anmelden oder mit anderen Vereinen fusionieren, um
Synergien zu nutzen und so den Vereinsbetrieb aufrechtzuerhalten.
Knapp zehn Jahre Gespräche und Vorbereitungen
kommen zu einem positiven Ende
Auf
diese Idee kamen die Verantwortlichen der beiden Vereine bereits vor rund zehn
Jahren, als erste lose Gespräche zu einer möglichen Fusion stattfanden. Im Jahr
2016 wurden diese Gespräche und Treffen dann konkreter und detaillierter. So
wurden in zahlreichen Sitzungen Zahlen der beiden Vereine verglichen, Synergien
erarbeitet und diverse Hindernisse aus dem Weg geräumt. „Uns war wichtig, dass
eine Fusion keine negativen Auswirkungen für Mitglieder oder Vereine haben
darf. Zudem haben wir über viele Jahre alle Abteilungen in den Prozess
eingebunden und die Ideen und Anregungen aus diesen mit aufgenommen",
beschreibt Felix Steinbach, Vorstandsmitglied beim TSV Falkenheim und Mitglied bei Eintracht Süd, die
vergangenen Jahre.
Gemeinsames Leistungsangebot und Spielgemeinschaften als Vorboten
So
verbinden mittlerweile beide Vereine nicht nur die Löcher in Mauer und Zaun,
sondern noch vieles mehr. Über die vergangenen Jahre wurden die Kooperationen
zwischen beiden Vereinen immer mehr ausgebaut. Angefangen mit der Aktion
„Einfache Beiträge, doppelte Leistung“ konnten Mitglieder bereits vom
Sportangebot des Nachbarvereins profitieren. Seit nun fast vier Jahren spielten
zudem bereits die beiden männlichen Fußballabteilungen unter einer
Spielgemeinschaft zusammen. Zudem
gibt es eine Spielgemeinschaft beim Damen-Tennis und gemeinsame Angebote in der
Gymnastik.
Durch
den Zusammenschluss stehen dem Verein ca. 80.000 m2 zur Verfügung.
Das ist eine derart große Sportfläche für einen Breitensportverein, die im Raum
Nürnberg und Umgebung ihresgleichen sucht. Mit sieben Großfeld-, einem
Kleinfeld-Spielfeld, einem Handballplatz, zehn Tennisplätzen, einem
Soccercourt, zwei Vereinsheimen und zwei Tennisheimen kann der gemeinsame
Verein nun ein umfangreiches, ausgewogenes und attraktives Sportangebot bieten.
Ein Großverein mit großem Sportangebot
Die
beiden Vorstandschaften planen derzeit nach der Fusion mit deutlich mehr als
1.000 Mitgliedern, welche zukünftig in neun Abteilungen Sport betreiben können:
- Herren- und Juniorenfußball
- Frauen- und Mädchenfußball
- Tennis
- Tischtennis
- Handball
- Gymnastik
- Judo & TaiChi
- Kegeln
- Karnevalistisches Tanzen
Das Sportangebot soll nach der Fusion ständig
wachsen, so sind neue Angebote bereits in der Planung.
Synergien über die Schießmauer hinweg
Geografisch
liegen die beiden Sportvereine direkt nebeneinander, nur getrennt durch die
Schießmauer, welche bereits im 18. Jahrhundert für Schießübungen genutzt wurde.
Im direkten Einzugsgebiet des Sportvereins leben in den beiden statistischen Stadt-Bezirken
Trierer Straße und Gartenstadt rund 12.400 Menschen (Quelle: Statistisches
Jahrbuch 2021 der Stadt Nürnberg). Ein Großteil dieses Gebietes wird auch
Siedlungen Süd genannt.
Die
Verantwortlichen möchten als starker Verein für die Siedlungen Süd angenommen
werden und erste Anlaufstelle für alle sportlichen und sozialen Interessen im
Nürnberger Süden werden. Ein zentrales Motiv für die Fusion waren die
Synergien, die ein gemeinsamer Sportverein nutzen kann. So sollen die
ehrenamtlichen Tätigkeiten und die Verwaltungsaufgaben gebündelt und gestärkt
werden. Durch den Zusammenschluss ist der Sportverein zudem ein idealer
Ansprechpartner für Institutionen, Kirchen und Schulen. Auch für potenzielle
Sponsoren ist die Fusion ein Vorteil, denn anstatt sich zwischen beiden
Vereinen zu entscheiden oder beide zu unterstützen, kann die Unterstützung so
gebündelt werden.
„Wir
wollen mehr als ein Verein sein. Wir wollen der eine Verein für die Siedlungen
Süd sein. Wir möchten der Anlaufpunkt für alle Sportbegeisterten im Nürnberger
Süden werden und darüber hinaus
auch sozialer Anlaufpunkt“, fasst Steinbach die Vision des Sportvereins
zusammen. „Zudem schaffen wir mit dem Zusammenschluss eine deutlich bessere
Grundlage für zukünftige Investitionen. Als großer Verein haben wir dann zudem
einen höheren Stellenwert bspw. bei den Verantwortlichen des SportService, möglichen Sponsoren
oder anderen Partnern“, führt er fort.
Wie
es sich für so ein Großprojekt gehört, haben die Verantwortlichen auch schon
erste Baustellen ausgemacht. „Eines unserer ersten Vorhaben wird es sein, das
Vereinsheim der DJK für den
Sportbetrieb wieder vollständig nutzbar machen und zukunftsfähig aufstellen“, zählt Monika Neubauer, Vorsitzende der DJK Eintracht Süd, auf. Außerdem sollen
die beiden benachbarten Sportgelände nun auch direkt miteinander verbunden werden und dazu entsprechende
Übergänge geschaffen werden. Die Kommunikation im Verein soll dabei schneller
und direkter werden, weswegen derzeit entsprechende Softwareangebote verglichen
werden.
Neuer Vereinsname und Wappen stehen zur Wahl
In
den nächsten Wochen und Monaten werden nun die Vorbereitungen für die erste
reguläre gemeinsame Jahreshauptversammlung vorangetrieben. Durch die gewählte
Art der Fusion, einer Verschmelzung durch Aufnahme nach dem Umwandlungsgesetz,
ist es so, dass sich eine Partei der anderen anschließt. In diesem Fall
schließt sich die DJK Eintracht Süd dem TSV Falkenheim an. Beim aufnehmenden
Verein, dem TSV Falkenheim, bleibt bis zur ersten regulären
Jahreshauptversammlung weiterhin alles erhalten. Die Vorstandschaft ist weiter
im Amt, der Vereinsname ist vorerst weiter TSV Falkenheim Nürnberg e.V. Die
Vorstandschaft der DJK Eintracht Süd wird aber ab dem Zeitpunkt der
Verschmelzung in die Tagesgeschäfte eingebunden. Auf der ersten regulären
Jahreshauptversammlung des TSV Falkenheim Nürnberg e.V. wird dann der neue
gemeinsame Vorstand gewählt. Des Weiteren stehen an dieser Versammlung auch der
konkrete Vereinsname und das Vereinswappen zur Wahl.