Artikel vom 15.01.2023 09:00 Uhr
Hendrik Behnisch will nach seiner Rückkehr vom ATSV Erlangen wieder im Mögeldorfer Trikot jubeln.
An der Tabellenspitze der Bezirksliga Nord überwintert die SpVgg Mögeldorf 2000 und führt ein breites Feld von gut sieben Aufstiegskandidaten an. Nicht nur die unerwartet starke Platzierung sorgt für gute Stimmung im Nürnberger Osten, auch die Rückkehr eines Trios zur Sportvereinigung macht das Team von Patrick Ruhl zu einem Anwärter für die Landesliga, auch wenn der Coach den Ball betont flach hält.
Das 1:1-Remis zwischen der SpVgg Mögeldorf 2000 und dem SK Lauf bildete am letzten November-Wochenende die Ausnahme an einem ansonsten durch Wintereinbruch ausgefallenen Spieltag. Mit dem einen Punkt setzten sich die Mögeldorfer an die Spitze der Bezirksliga Nord. Es ist eine Momentaufnahme, die mehrere Monate der Winterpause anhalten wird. "Wir wollten das Spiel aber nicht wegen der möglichen Tabellenführung durchziehen. Das war ein schöner Nebeneffekt, aber nicht die Intention dahinter. Wir waren in einem guten Flow und wollten möglichst kein zusätzliches Nachholspiel ins neue Jahr mitnehmen", erklärt Trainer Patrick Ruhl.
Mammutprogramm bis zur Winterpause
Die Portionierung des Spielplans war für den Mögeldorfer Übungsleiter in diesem Spieljahr doch gewöhnungsbedürftig: "Wir hatten bis zur Winterpause 21 Spiele angesetzt, mit den Vorbereitungsspielen kommen die Jungs dann auf eine Anzahl von Einsätzen, die es nicht einmal bei den Profis gibt. Da muss ich vor allen in der Liga den Hut ziehen, auch wenn ich der Meinung bin, dass man das auf die Dauer überdenken sollte. Denn nach der langen Winterpause sind es dann nur noch zwei Monate bis zum Saisonende." Letztlich war man bei der SpVgg auch froh, dass die Winterpause erreicht worden war. "Wir hatten zwischenzeitlich bis zu zwölf Spieler zu ersetzen, mussten auch schon einen A-Jugend-Spieler in die Startelf setzen. Da ist dann auch klar, dass wir in der Halle pausieren, um keine neuen Verletzungen zu riskieren", so Ruhl.
Patrick Ruhl kann sehr zufrieden auf das Abschneiden seiner Mögeldorfer blicken, auch wenn er die Tabellenführung relativiert.
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Die Stimmung in Mögeldorf war zum Jahresende "natürlich sehr gut", wie der Trainer berichtet, wobei Ruhl das nicht am Tabellenplatz allein festmachen will: "Ich bin mit der Art und Weise unserer Spiele und auch der Punkteausbeute sehr zufrieden. Natürlich waren Spiele dabei, in denen wir etwas liegen gelassen haben, aber andererseits haben wir auch welche gewonnen, die man nicht unbedingt gewinnen hätte müssen."
Baiersdorf und Hersbruck als Favoriten
Von der Rolle als Gejagter will Mögeldorfs Coach, der im Sommer aus dem eigenen Nachwuchs in den Herrenbereich aufgerückt war, nichts wissen: "Mit drei Punkten weniger wären wir Siebter, das relativiert dann den ersten Platz schon wieder. Wir sind im Pulk von sieben Mannschaften dabei. Ein oder zwei daraus werden es am Ende machen." Wenn sich Ruhl auf Favoriten festlegen müsste, dann kämen diese aus Baiersdorf und Hersbruck: "Das ist mein persönlicher Eindruck, dass die über die beste Kombination aus Reife und Konstanz verfügen. Gegen Baiersdorf haben wir meiner Meinung nach unser bestes Spiel der Saison bisher gezeigt, aber am Ende 1:2 verloren."
Für seine Mögeldorfer, wie auch für alle anderen Kandidaten in der breiten Spitzengruppe, kommt es auf einen guten Start an: "Die ersten drei Spiele werden schon richtungsweisend sein!" Bis die sechswöchige Vorbereitung der SpVgg startet, vergehen noch einige Wochen, denn erst am 26. März steigt das erste Punktspiel beim starken Aufsteiger SC Germania Nürnberg. Bis dahin dürfte auch eine ganze Reihe angeschlagener Spieler im SpVgg-Kader mehr oder weniger wieder voll zur Verfügung stehen. Einzig die schwere Verletzung von Arthur Rein war gleichbedeutend für das Saisonende des Offensivspielers.
Ein Trio früherer Leistungsträger kehrt zurück
Tobias Grätz (in blau) kehrt zur SpVgg Mögeldorf 2000 zurück.
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Groß war freilich die Freude an der Dientzenhoferstraße über die Rückkehr drei "verlorener Söhne", absolute Leistungsträger der Vergangenheit, im Laufe der Winterpause: Paul Schinner kehrt von seinem Auslandsstudium aus Argentinien zurück. Hendrik Behnisch hat seinen Ausflug zum Bayernligisten ATSV Erlangen nach einem halben Jahr beendet. "Die Kombination aus Bayernliga und Studium war für ihn schwierig", so Ruhl, der sich über die Rückkehr seines früheren Schützlings natürlich freut. Und auch Torjäger Tobias Grätz kommt nach einem Jahr beim Landesligisten SC Großschwarzenlohe zurück nach Mögeldorf, wo sich der Fußball aufgrund der Nähe zum Wohnort und Beruf besser vereinbaren lässt. Ebenfalls aus Groß'lohe kamen Marco Deininger und Shant Aramyan, wobei Letzterer für die U23 vorgesehen ist.
Die Voraussetzungen für einen ebenfalls erfolgreichen Re-Start scheinen im Nürnberger Osten gegeben. "Wir wollen das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten machen", sagt Ruhl und gibt die Devise aus: "Ich sage das wirklich nicht gerne, aber in der Liga passt es nun mal: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Für uns gilt: Vieles kann, nichts muss!"