Artikel vom 11.01.2023 12:00 Uhr
Am 13. Januar startet eine weitere Auflage des Neulingskurses für Schiedsrichter durch den BFV. Die Anmeldung ist einfach und der Kurs kann von Zuhause absolviert werden. Die Online-Veranstaltung ist kostenlos.
Grundsätzlich muss man, um Schiedsrichter zu werden, mindestens 14 Jahre alt und Mitglied in einem Verein des Bayerischen Fußball-Verbands sein.
Sollten Sie diese Voraussetzungen erfüllen, dann können Sie sich zu einem Neulingskurs anmelden, die Theorieeinheiten anhören und die anschließende Prüfung absolvieren. Eine Hemmschwelle ist dabei oft die Fahrt zum veranstaltenden Verein. Deswegen bietet der BFV seine Schiedsrichterausbildung seit mehreren Jahren auch online an.
An diesem Freitag, den 13. Januar, ist es wieder soweit: der online-Neulingskurs startet. Unter diesem LINK ist die kostenfreie Anmeldung zu dieser Veranstaltung immer noch möglich. Die Obmänner der Schiedsrichtergruppen in ganz Bayern wurden dazu angehalten, dafür zu werben, denn der Mangel an Referees ist eine der größten Herausforderungen des Amateurfußballs in den nächsten Jahren.
An vier Abenden zum Schiedsrichter
"Die Teilnehmenden bekommen nach einer gemeinsamen Online-Auftaktveranstaltung vollständigen Zugriff auf das benötigte Lehrmaterial. Zwei Referenten stehen für die Dauer des Lehrgangs regelmäßig als persönliche Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung. Auch die Abschlussprüfung, bei der 30 Fragen in maximal 45 Minuten beantwortet werden müssen, findet online statt. Nach bestandener theoretischer Prüfung ist für die Schiedsrichter*innen-Ausbildung noch eine kostenpflichtige praktische Prüfung nötig. Diese findet im Anschluss an die Online-Phase im Februar/März 2023 statt und wird direkt bei der jeweils zuständigen Schiedsrichtergruppe vor Ort absolviert.
Im Preis von etwa 50 Euro ist nach bestandener Prüfung unter anderem eine komplette Schiedsrichter-Erstausrüstung von adidas enthalten. Der erste BFV-Online-Kurs startet am 13. Januar 2023 um 19 Uhr. Die weiteren drei Online-Seminare finden am 18. Januar (Mittwoch), 26. Januar (Donnerstag) und am 2. Februar (Donnerstag) statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die theoretische Prüfung wird am Wochenende vom 3. bis 5. Februar abgenommen", gibt der BFV die Termine und das Prozedere bekannt.
1500 Online-Nachwuchs-Referees
Der Erfolg gibt dem Bayerischen Fußballverband Recht. In den vergangenen Jahren hatte der BFV bislang acht bayernweite Schiedsrichter-Onlinekurse angeboten und dabei über 1500 Nachwuchs-Referees neu ausgebildet. „Wir haben während der Corona-Pandemie gelernt, dass die theoretische
Online-Ausbildung sehr gut funktioniert. Viele Schiedsrichter*innen
haben ihre Ausbildung online in den letzten Jahren gemacht und pfeifen
seitdem aktiv in Bayern. Wir wollen das erfolgreiche Projekt
weiterführen und bieten daher auch 2023 einen Online-Lehrgang an“,
erklärt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.
Der Amateurfußball benötigt Schiedsrichter. Je mehr desto besser. Die Online-Veranstaltung könnte vor allem bei jungen Referees Anklang finden.
fussballn.de / Schlirf
Finanzielle Vorzüge
Als
Schiedsrichter hat man freien Eintritt zu allen Fußballspielen
einschließlich der Bundesliga. Egal ob der FC Bayern München oder der 1.
FC Nürnberg sowie das Kleeblatt aus Fürth bis runter in die B-Klasse.
Zudem
erhält man als Referee eine finanzielle Aufwandsentschädigung für
gepfiffene Spiele. Die Fahrtkosten können mit 30 Cent pro Kilometer
(Hin- und Rückfahrt) abgerechnet werden. Eine Übersicht herfür ist
öffentlich einsehbar:
Regionalliga Bayern: 200 Euro
Bayernliga Herren: 75 Euro
Landesliga Herren (Freundschaftsspiele Frauen-Bundesliga): 50 Euro
Bezirksliga Herren (A-Junioren Bayernliga, Frauen Bayernliga): 35 Euro
Kreisliga Herren (B-Junioren Bayernliga, A-Junioren Landesliga, C-Junioren Bayernliga, B-Juniorinnen Bayernliga): 30 Euro
Kreisklasse, A-Klasse, B-Klasse Herren (Frauen-Landesliga, B-Junior*innen Landesliga): 25 Euro
Sonstige Herren-, Senioren-, Firmen-, Freizeit-, Frauen-, A- und B-Junioren-Mannschaften: 20 Euro
C-, D-, E-, F-, G-Junioren: 15 Euro
Strafen für Vereine ohne Schiedsrichter
Vereine,
die keine Schiedsrichter oder zu wenige stellen, müssen jährliche
Strafen an den Bayerischen Fußballverband zahlen. Diese können sich
durchaus summieren. Jeder am
Verbandsspielbetreib teilnehmende Verein muss für jede gemeldete Herren-,
Frauen, A- und B-Jugendmannschaft einen aktiven Schiedsrichter stellen.
Sollten die Vereine das nicht tun, werden sie mit einer Strafe belegt.
Diese richtet sich nach der höchstspielenden Herrenmannschaft des
Vereins. Pro fehlendem Schiedsrichter sind folgende Kosten für die
entsprechende Spielklasse zu tragen:
Regionalliga: 169,29 Euro
Bayernliga: 126,96 Euro
Landes- und Bezirksliga: 106,32 Euro
Kreisliga und Kreisklasse: 84,65 Euro
A-, B-Klasse: 58,84 Euro
Nach drei Jahren wird dieser Betrag um 50 Prozent und nach fünf Jahren um 100 Prozent aufgestockt.
Kleines
Rechenbeispiel: Ein Bezirksligist hat zwei Herrenmannschaften, eine
A-Jugend und eine B-Jugend, stellt aber seit fünf Jahren keinen
Schiedsrichter, so beträgt die Strafe: 850,56 Euro pro Jahr. Der Bayerische Fußballverband überlegt, wegen des Schiedsrichtermangels diese
Strafen sogar zu erhöhen. Es steht sogar ein Punktabzug im Raum.