Artikel vom 19.11.2022 16:30 Uhr
Patrick Kroiß bejubelt seinen Treffer zum 3:1-Endstand.
Im vorletzten Heimspiel des Jahres trotzte die SpVgg Ansbach den widrigen Bedingungen und feierte einen wichtigen und verdienten 3:1-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth II. Schmidt (33.) und Seefried (41.) belohnten das Ansbacher Chancenplus vor der Pause. Das kleine Kleeblatt schlug durch Adlung nach der Pause zurück (62.), ehe ein genialer Moment von Kroiß im richtigen Moment den Nullneunern half (69.).
Eine spezielle Punktzahl hatte man sich im Ansbacher Lager in den drei Spielen bis zur Winterpause nicht gesetzt. "Es bleibt bei den 45 Punkten zum Saisonende, und da schauen wir jetzt von Spiel zu Spiel - also jetzt nur aufs Spiel gegen Greuther Fürth, die mittlerweile deutlich griffiger sind und verstanden haben, dass es für sie - wie für uns auch - um den Klassenerhalt geht. Es wird eine massive Aufgabe werden und extrem eng", sagte im Vorfeld Trainer Christoph Hasselmeier, der im Heimspiel gegen das kleine Kleeblatt auf seinen gelb-gesperrten Kapitän Tobias Dietrich verzichten musste. Nachdem die Platzkommission am Freitag noch grünes Licht für die Bespielbarkeit des Platzes im Xaver-Bertsch-Stadion gegeben hatte, war aber auch klar, dass es auf dem tiefen Geläuf besonders "um Willen und Bereitschaft" gehen würde.
Auf tiefem, aber zunächst noch gut bespielbarem Geläuf entwischte Ansbachs Niklas Seefried in dieser Szene Gegenspieler und Kleeblatt-Kapitän Maximilian Dietz.
fussballn.de / Strauch
Die Gäste ließen auf dem tiefen, aber doch anfangs gut bespielbaren
Rasen den Ball gut zirkulieren, jedoch echte Torgefahr sprang für die
Kleeblättler nicht heraus. "Wir haben gut begonnen, hatten frühe Ballgewinne, aber damit keinen Ertrag und waren null gefährlich", fasste Kleeblatt-Trainer Petr Ruman im Nachgang treffend zusammen.
Anders auf der anderen Seite, als die Ansbacher nach
einer Viertelstunde schnell und direkt nach vorne spielten und Kroiß mit seinem
feinen Lupfer Pech hatte, dass der Ball vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld sprang. Bei
den Hausherren knüpfte Seefried an seine ausgezeichneten Leistungen vor der langen
Verletzungspause an. Nach dem er sich über links gut durchgesetzt hatte, missriet
sein Abschluss aber (23.). Der starke Schelhorn, der Dietrich im Zentrum klasse
vertrat, stellte Keeper Schulz per Fernschuss vor Probleme (24.). Ansbach
spielte es weiter bissig in den Zweikämpfen und clever nach vorne. Kroiß
scheiterte mit seinem Abschluss an Schulz (29.), ehe in der 33. Minute der
verdiente Führungstreffer kommen sollte: Weeger hatte das Spiel verlagert,
die Fürther Abwehrkette sah dann alt aus, als Schmidt noch einen Haken schlug
und herrlich ins lange Eck zu seinem Premieren-Treffer nach Comeback
vollendete. Torchancen blieben bei den Fürthern im ersten Durchgang vor den
Augen von Profi-Coach Zorniger im ersten Durchgang Fehlanzeige. Stattdessen
eroberte Kroiß einen Ball stark und erzwang mit einem Dribbling einen Eckball,
den er selbst trat. Zwei Fürther behinderten sich im Luftkampf gegenseitig, Schelhorn
köpfte den Ball weiter zu Seefried, der artistisch mit einem Rückzieher zum
2:0-Pausenstand traf (41.).
Dieser sehenswerte Schlenzer von Lukas Schmidt landete im langen Eck zum 1:0 für die "Nullneuner".
fussballn.de / Strauch
Die Fürther kamen mit dem spürbaren Willen wieder auf
dem Platz, endlich auch offensiv Akzente zu setzen. Und tatsächlich wurden die
Aktionen zwingender. Grimbs verzog mit einem Schlenzer (52.). Auf Ansbacher Seite
setzte Schmidt einen Kopfball knapp daneben (55.). In der 62. Minute waren die Gäste
dann erfolgreich, als Adlung nach einem Freistoßvariante flach rechts unten zum
Anschluss traf. Die Nullneuner waren gefordert. Gerade in einer Phase, in der
das Kleeblatt allmählich aufblühte, gelang Kroiß mit einer genialen Einzelleistung
das 3:1. Mit der Hacke ließ er seinen Gegenspieler aussteigen, marschierte von
der Mittellinie aufs Tor zu und schloss sicher ab. Auf dem nun sehr tiefen
Geläuf steckten die Ruman-Schützlinge nicht auf, aber Ansbach verteidigte
leidenschaftlich. Nachdem die Schüsse von Fobassam (77.) und Kirsamer (84.)
nicht zum Erfolg führten, lief den Fürthern die Zeit davon. Ansbach brachte
letztlich den Sieg vor 720 Zuschauern - darunter auch der neue BFV-Präsident Christoph Kern - doch sicher ins Ziel und kann mit nun 29 Punkten zuversichtlich
auf den Jahresendspurt blicken. "Ich bin unglaublich stolz auf den ganzen Verein, alle Leute, die das Spiel heute ermöglicht haben und die Mannschaft, die den Matchplan über 90 Minuten super umgesetzt haben", gab es für Coach Hasselmeier nichts zu meckern.