Artikel vom 11.11.2022 12:00 Uhr
Frank Pistori ist im zweiten Jahr als Spielertrainer in Reichelsdorf am Ball.
Einen wahrlich schwierigen Start erlebte die SG Reichelsdorf/Türkspor II in der A-Klasse 6. Erst am 5. Spieltag konnte das erste Remis eingefahren werden, seitdem punktet das Team um Spielertrainer Frank Pistori aber regelmäßig. Zuversichtlich stimmt auch der letzte Auftritt, als man gegen den Aufstiegsanwärter aus Altenfurt nur knapp unterlegen war, obendrein will man gut gerüstet nach der Winterpause auftreten.
Im Sommer 2021 übernahm Frank Pistori den Posten des Spielertrainers bei der 1. Mannschaft des SV Reichelsdorf. Auch wenn die Aufgabe in der B-Klasse keine einfache war, so bereut der heute 37-Jährige seinen Wechsel vom FSV Weißenbrunn nicht: "Ich habe
mich in Reichelsdorf von Anfang an zu Hause gefühlt und habe - vermutlich auch
aufgrund der Spielklasse - zum ersten Mal in meiner Laufbahn keinen größeren
Druck gespürt." 43 Punkte aus 25 Partien und Rang 7 standen nach dem vergangenen Spieljahr für "die Blues" geschrieben.
Vor dem aktuellen Spieljahr gab es einige gravierende Veränderungen in Reichelsdorf, freilich auch durch die Spielgemeinschaft mit Türkspor Nürnberg. "Wir
hatten im Sommer einen großen Aderlass an Leistungsträgern. Die Neuzugänge
waren hauptsächlich ehemalige Weggefährten von mir. Seit dieser Saison
haben wir mit Türkspor einen starken und engagierten Partner. Die Zusammenarbeit
läuft gut", berichtet Pistori, der mit seinem Team nun eine Liga höher spielt und die Herausforderung mit klarem Ziel angegangen ist: "Aufgrund
der vielen Abgänge im Sommer war die Zielsetzung ganz klar nur der
Klassenerhalt. Wir waren uns bewusst, dass wir in der A-Klasse mithalten
können. Unsere Testspielgegner kamen auch als B-Klassist immer aus der A-Klasse
und wir haben dabei stets gute Ergebnisse erzielt."
Am Anfang war nichts zu holen - intakter Kern trägt das Team
Freilich nicht sonderlich erfreulich waren aus Sicht der Reichelsdorfer die Ergebnisse zum Start der Saison in der A-Klasse 6. Das hatte aber gleich mehrere Faktoren, wie der Spielertrainer mit einem Blick auf den Spielplan benennt: "Das
Auftaktprogramm hatte es in sich. Da war mit dem, aufgrund Urlaubszeit,
ausgedünnten Kader einfach nichts zu holen. Aber auch bei den klaren
Niederlagen haben wir den Gegnern phasenweise Paroli geboten. Uns allen war
klar, dass die Gegner auf Augenhöhe ab Ende September auf uns warten würden."
Seit dem 2:2 beim SV Maiach am 5. Spieltag trat dann eine gewisse Kontinuität ein. Die SG aus Reichelsdorf punktete seitdem zumindest in
jedem zweiten Spiel. "Wir haben
einen intakten und verlässlichen Kern von ca. sieben Spielern, der die
Mannschaft trägt. Das bringt auch eine gewisse Konstanz, aber die Hausaufgaben
müssen nun mal gegen die direkten Konkurrenten gemacht werden. Gegen diese
haben wir aufgrund mangelnder Chancenverwertung mindestens sieben Punkte liegen
lassen. Mit Platz 11 verkaufen wir uns aktuell unter Wert", merkt der spielende Coach kritisch an.
Zuletzt kamen die Reichelsdorfer besser in Schwung. Mit diesem soll in der Rückserie der Klassenerhalt geschafft werden.
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Altenfurt-Spiel als Maßstab - zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Ziemlich gut verkauften sich die Reichelsdorfer bisher im November. Trafowerk wurde im Nachholspiel mit 5:2 bezwungen und beim 2:3 gegen Altenfurt zuletzt schnupperte man an einer Überraschung: "Das Altenfurt-Spiel muss, was die
Einstellung betrifft, unser Maßstab sein. Wir haben bewiesen, dass wir gegen
jeden Gegner fußballerisch mithalten können. Das hat man auch im Hinspiel
bei Sparta Noris gesehen, als der Gegner zur Halbzeit mit einem Mann weniger
1:2 zurücklag, wir aber durch fahrlässige Chancenverwertung den Sack nicht
zugemacht und noch 4:3 verloren haben. Insofern streben wir am Sonntag
definitiv den Heimsieg an", blickt Pistori auf den Start der Rückserie und dem Wiedersehen mit den Spartanern voraus.
Beim Blick in die weitere Zukunft benennt der Trainer die Stellschrauben, an denen es zu drehen gilt: "Wir
müssen und werden unsere Trainingsbeteiligung wesentlich verbessern, um
konditionell und taktisch besser aufgestellt zu sein. Auch das
Mannschaftsgefüge muss über das gemeinsame Üben geformt werden. Alles steht und
fällt mit dem Training, auch die Cleverness vor dem Tor bzw. im Angriffsdrittel
holt man sich über das Training." Hierfür dürften bald auch einige neue Kräfte mitwirken, wie Pistori andeutet: "Wir haben schon die Zusage einiger hochkarätiger Neuzugänge. So sehe ich uns gut gerüstet, mindestens die
Hälfte der Spiele nach der Winterpause zu gewinnen und die Klasse zu
halten."