TSV Burgfarrnbach will sich fangen: Ohne Stinkstiefel in einer verrückten Liga - fussballn.de
Artikel vom 05.11.2022 09:30 Uhr
TSV Burgfarrnbach will sich fangen: Ohne Stinkstiefel in einer verrückten Liga
Leo Swierczynski ist seit Jahresbeginn in der Verantwortung als Trainer des TSV Burgfarrnbach.
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Zwei Abstiege hintereinander galt es beim TSV Burgfarrnbach zu verdauen und auch die aktuelle Lage in einer ausgeglichenen und starken Kreisklasse 3 ist alles andere als ein Ruhekissen. Seit Jahresbeginn hat Leo Swierczynski den Trainerposten bei den Bären übernommen - im Bewusstsein, dass beim Neuaufbau in der Kreisklasse ein steiniger Weg zu gehen ist.
Von Marco Galuska


Mit 13 Punkten Rückstand baute man in der vergangenen Winterpause freilich keine Luftschlösser beim TSV Burgfarrnbach. Nicht nur gedanklich, sondern auch personell musste man sich auf der Tulpe auf einen weiteren Abstieg und den Gang in die Kreisklasse vorbereiten. Dafür wurde mit Leo Swierczynski ein Mann auserkoren, der drei Jahre lang eine Pause im Trainergeschäft eingelegt hatte und dann im Sommer 2021 an seine alte Wirkungsstätte bei der SGV Nürnberg-Fürth 1883 als Jugendleiter zurückgekehrt war und interimsmäßig die U16 coachte.

Aus der Jugendarbeit zurück zu den Herren

"Es war mit den Verantwortlichen bei der SGV abgesprochen, dass man mir keine Steine in den Weg legen würde, wenn es wieder in den Herrenbereich gehen sollte. Die Arbeit mit der Jugend ist schön und macht Spaß, aber eigentlich sehe ich mich doch eher im Herrenbereich", erklärt Swierczynski im Rückblick. Dass es schon nach einem halben Jahr dann so kommen sollte, war freilich für alle Beteiligten ein wenig überraschend, aber letztlich hatte die Aufgabe in Burgfarrnbach mit einer "brutal jungen Truppe" schon ihren Reiz, zumal auch das Umfeld entsprechend passte, wie der 36-Jährige berichtet: "Ich kenne ja Holger Schraml schon lange. Er ist auf mich zugekommen und hat mir die Lage in Burgfarrnbach ganz ehrlich erklärt. Ich muss sagen, dass sich in den Gesprächen auch schnell gezeigt hat, dass er, der zweite Abteilungsleiter Gerd Meyer und ich auf einer Wellenlänge liegen."

Routinier Thomas Damasty soll mit seiner Erfahrung die jungen Burgfarrnbacher führen.
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Nachdem es gelungen war, die Saison in der Kreisliga mit Anstand zu absolvieren, ging der Blick auf das neue Spieljahr in der Kreisklasse 3. Dazu wurden mit Thomas Damasty, Branko Mircetic, Sezer Ulus und David Rubio Suarez erfahrene Kräfte, die Swierczynski von seinen früheren Stationen in Kalchreuth und bei der SGV bestens kannte, zum jungen Team hinzugeholt. "Wir haben da eigentlich schon eine sehr ordentliche Kreisklassen-Truppe beisammen, mit der wir im oberen Tabellendrittel dabei sein wollten", sagt Swierczynski und fügt ehrlich hinzu, dass ihn das Niveau in der "Dreier" im Laufe der Saison überrascht hat: "Es ist eine sehr anspruchsvolle Kreisklasse, in der es körperlich schon zur Sache geht. Da haben unsere Jungs in den umkämpften Spielen öfters den Kürzeren gezogen, während wir gegen die spielstarken Mannschaft besser ausgesehen haben."

Vieles möglich in der verrückten Liga

Freilich darf in der Bilanz, die den TSV Burgfarrnbach mit 13 Punkten aus elf Partien auf dem Relegationsplatz ausweist, nicht vergessen werden, dass einige Verletzungen im Kader Spuren hinterlassen haben. Nichtsdestotrotz ist der Trainer voll des Lobes vom Charakter seines Teams: "Wir haben eine gute Mannschaft, eine sehr gute Trainingsbeteiligung und es gibt keine Stinkstiefel, das macht mich zuversichtlich, dass wir uns von da unten wieder herausarbeiten. Die Beispiele von Laubendorf oder auch die kuriose Bilanz von Langenzenn zeigt ja, was in der verrückten Liga alles möglich ist. Andererseits ist es auch ein Hammer, dass eine der fußballerisch besten Mannschaften, nämlich Hagenbüchach, Letzter ist!"

Leo Swierczynski hat durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe in einer verrückten Liga vor sich, ist aber vom Charakter und der Qualität seines Teams überzeugt.
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Mit Grundtugenden und einer konzentrierten Leistung gelang den Bären zuletzt ein 1:0-Erfolg gegen Langenzenn - "kein Gaumenschmaus, aber es geht in der Liga eben nicht nur spielerisch", fügt Swierczynski an, für den es andererseits auch nicht völlig überraschend kam, dass es eine "anspruchsvolle Situation" für ihn als Trainer, aber auch allgemein für den Verein bleibt: "Nach den zwei Abstiegen und dem Abgang einer kompletten Mannschaft nach Stadeln gibt es immer noch eine gewisse Unruhe von außen, obwohl das eigentlich der Mannschaft, die jetzt spielt, und dem Trainer, der jetzt da ist, nichts angehen. Aber damit müssen wir wohl umgehen. Und ich bin zuversichtlich, dass sich der Verein, der ein großer mit super Anlage ist, sich wieder fängt. Das Ziel muss es sein, wieder eine 2. Mannschaft aufzubauen und eine eigene U19 zu stellen, daran arbeiten alle Verantwortlichen."

Kurzfristig steht für Swierczynski und sein Team die Aufgabe beim ASV Weinzierlein am morgigen Sonntag bevor. "Das ist eine abgezockte Mannschaft, die schon ziemlich lange zusammen spielt und weiß, wie es läuft. Wir müssen die Aufgabe wieder zu 100 Prozent annehmen, dann haben wir immer eine gute Chance - auch in dieser absurden Liga!"

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13. Spieltag Kreisklasse 3


Tabelle Kreisklasse 3

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Team
Sp
Tore
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65:49
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24
44:38
39
4
24
66:40
37
5
24
42:49
36
6
24
48:63
36
7
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59:51
35
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