Artikel vom 17.08.2022 14:00 Uhr
Michael Green blickt in dieser Szene skeptisch drein - vom eingeschlagenen Weg bei Vatanspor ist der 41-Jährige aber vollauf überzeugt.
Nach zwei Unentschieden zum Kreisliga-Auftakt gelang Vatanspor am vergangenen Sonntag bei Hellas Elektra durch ein 3:1 im dritten Anlauf der erste Saisonsieg. Trainer Michael Green zeigt sich dabei nicht nur vom Auftritt seiner Mannschaft überzeugt, sondern auch von den Veränderungen und dem eingeschlagenen Weg seitens des Vereins seit seiner Ankunft im Winter.
Im dritten Anlauf zum ersten Saisonsieg
Nach drei Partien gehört Vatanspor im Nürnberger Kreisoberhaus noch zu den ungeschlagenen Teams der Liga. Auf einen perfekten Start kann die Mannschaft von Trainer Michael Green dennoch nicht ganz zurück blicken, schließlich gelang nach zwei Punkteteilungen zum Auftakt - einem 1:1 gegen Veitsbronn-Siegelsdorf folgte ein 2:2 gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883 - erst im dritten Anlauf gegen Aufsteiger Hellas Elektra durch einen 3:1-Auswärtserfolg der erste Saisonsieg.
Auf die fünf Punkte zum Start blickt der 41-jährige Übungsleiter Green deshalb auch mit durchaus gemischten Gefühlen: "Wir haben eine richtig gute Vorbereitung gespielt, dort viele Dinge richtig gut umgesetzt und haben uns deshalb zum Start auch einiges vorgenommen. Dennoch waren die ersten drei Gegner zum Start auch sicher keine Laufkundschaft, sondern schon ambitionierte Teams innerhalb der Liga. Insgesamt hätte ich mir zum Start den einen oder anderen Punkt mehr gewünscht, wobei ich mit den fünf Zählern auch nicht unzufrieden bin. Wir kamen gerade in den ersten beiden Spielen auch nicht ganz an unser Leistungsmaximum heran, sondern waren aus meiner Sicht eher bei rund 70 Prozent. Insofern ist es gut, dass wir gegen ambitionierte Gegner trotzdem ungeschlagen geblieben sind - auch in dem Wissen, dass bei uns in diesem Partien schon noch Luft nach oben vorhanden war. Wir können aus den bisherigen Spielen auf jeden Fall einiges mitnehmen!"
Für Rückkehrer Enes Arici (in grau) und Vatanspor gab es zum Start zwei Unentschieden (hier gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883), ehe am vergangenen Sonntag gegen Elektra Hellas der Knoten durch einen 3:1-Auswärtssieg platzte.
fussballn.de
Umbaumaßnahmen während des Sommers
Ein weiterer Aspekt, welcher den Fünf-Punkte-Start noch einmal wertvoller erscheinen lässt, sind die vielen personellen Veränderungen während der Sommerpause: Neun Zugänge standen am Ende zehn Abgängen gegenüber - eine eingespielte Truppe war da so schnell nicht zu erwarten.
"Wir mussten im Sommer auf Abgänge von wichtigen Leistungsträgern wie David Cabrera oder Michael Ün reagieren und haben im letzten Jahr gemerkt, dass wir auch in der Breite etwas tun müssen, damit uns in den Sommermonaten der Kader nicht zu dünn gerät. In der vergangenen Spielzeit sind wir deshalb nur schwer in Tritt gekommen und liefen schnell der Musik hinterher. Mit unseren neuen Spielern Petrit Djonbalic, Celal Ünal, Berkay Gök, Varis Aras, Ünver Mirachan, Keeper Lucas Albracht, Rückkehrer Enes Arici und Mustafa Köseoglu, der gemeinsam mit seinem als Spielleiter gekommenen Bruder Fatih zu uns gestoßen ist, haben wir aus meiner Sicht gute Arbeit abgeliefert. Gemeinsam mit den gegen Ende der letzten Saison dazu gekommenen Sercan Celik und Joel Noumessi haben wir nun einen Kader beisammen, der aus tollen Typen besteht, die darüber hinaus viel fußballerische Qualität mitbringen", freut sich Green.
Joel Noumessi (l.) kam gegen Ende der vergangenen Saison und ist Teil der Umbaumaßnahmen bei Vatanspor Nürnberg.
fussballn.de
Nicht mehr mit dabei sind inzwischen hingegen zwei Angreifer: Der erst im Sommer gekommene Aslan Guguk zog nach wenigen Wochen inklusive toller Vorbereitung sowie eines späten Ausgleichtreffers gegen die SGV 1883 inzwischen weiter zu Liga-Konkurrent Turnerschaft Fürth und auch Routinier Engin Kalender wird fortan nicht mehr dem Team angehören.
Der neue Weg
Neben der sportlichen Entwicklung - Vatanspor blieb saisonübergreifend mittlerweile seit sieben Liga-Partien in Folge ungeschlagen - macht dem Trainer vor allem auch das veränderte Auftreten seiner Truppe und des gesamten Vereins mächtig stolz: "Wir haben im Laufe meiner begonnenen Tätigkeit einige Veränderungen angestoßen, um das Gesamtbild des Vereins noch einmal zu verbessern. Es sind viele Kleinigkeiten, die mich mächtig stolz machen: So haben wir in meinen 24 Partien als Trainer lediglich eine Rote Karte kassiert und das Team tritt sehr viel disziplinierter auf. Das liegt aber nicht nur an mir als Trainer, sondern auch vor allem daran, dass viele der Jungs große Entwicklungsschritte gemacht haben und nun deutlich reifer und klarer im Kopf sind. Obendrein tut auch der Verein einiges für eine verbesserte Außendarstellung. So hatten wir zum Beispiel zum Auftakt gegen Veitsbronn eine Hüpfburg für alle Kinder organisiert, oder der ASV hatte einen Flipchart und Obst in seiner Kabine. Es ist einfach wichtig insgesamt anders aufzutreten - und dieser Turnaround ist uns aus meiner Sicht zuletzt sehr gut gelungen!"
Viel Einsatz und dennoch sportlich fair: Celal Ünal (in grau) und seine Mitspieler machen Trainer Michael Green mit ihrem bisherigen Auftreten mächtig stolz!
fussballn.de
Den Schwung weiter mitnehmen
Den positiven Schwung will Vatanspor fortan freilich weiter mitnehmen. Mit der SpVgg Nürnberg, FC Bayern Kickers und dem ASV Fürth warten drei weitere Aufgaben, die aus Greens nicht zu unterschätzen sind. "Die Kreisliga ist so eng beisammen, da sollte man niemanden auf die leichte Schulter nehmen. Wir werden auf homogene Mannschaften treffen, die alles in die Waagschale werfen werden und immer an ihre Grenzen gehen. Deshalb tun wir gut daran, mit viel Demut und dem nötigen Respekt an die Sache heranzugehen. Sicher wird es uns in den nächsten Wochen auch helfen, wenn erfahrene Spieler wie Necati Güler oder Petrit Djonbalic nach ihren Urlauben wieder zum Team stoßen und der Mannschaft zusätzliche Sicherheit geben werden. Klar ist, wir wollen an die gute Teamleistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen - wenn uns das gelingt, werden wir auch erfolgreich sein!"