Artikel vom 03.05.2022 10:30 Uhr
Stephan König war meist mittendrin, wenn es beim SC Feucht in den letzten Jahren etwas zu jubeln gab.
Stephan König wird nicht mehr für den Bayernligisten 1. SC Feucht auflaufen. Der Abschied des Angreifers hat genau zwei Gründe: Zum einen wurde König am Dienstag der vorigen Woche im Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayern Hof mit der Roten Karte nach einer Tätlichkeit am Schiedsrichter vom Platz gestellt und hat dafür eine monatelange Sperre zu erwarten. Zudem zieht es den 33-Jährigen privat nach Niederbayern.
Der Name Stephan König
und der 1. SC Feucht gehören seit Jahren zusammen. Der Center hat schon im
Nachwuchs mal in Feucht gespielt. Stationen im Herrenbereich waren der BSC
Woffenbach und der SV Seligenporten, wo er sogar auf 20 Regionalliga-Einsätze kam, bei denen er zwei Tore erzielte. Im Sommer 2016 folgte der Wechsel vom Kloster nach
Feucht, wo er im Vorjahr Teil des Teams war, das den Aufstieg in die Bayernliga
Nord packte. Beim SC ist König auf 130 Punktspiel-Einsätze gekommen, in denen
er stolze 79 Treffer erzielt hat.
Stephan König war der Torjäger des SC Feucht in den vergangenen Jahren.
fussballn.de / Strauch
Vor Wochenfrist kam es im Nachholspiel seines SC Feucht bei der SpVgg Bayern Hof zu einem Vorfall, der dazu führte, dass der
wuchtige Angreifer zum letzten Mal im Trikot der Zeidler zu sehen war. Regionalliga-Schiedsrichter Manuel
Steigerwald (37), der für den unterfränkischen Bayernligisten TSV Karlburg
pfeift, hatte beim Stand von 1:0 für Hof drei Minuten Nachspielzeit angezeigt.
Exakt bei 92 Minuten und 40 Sekunden Spielzeit passierte es. Nach einem Zweikampf
mit einem Hofer Gegenspieler ging König zu Boden, rappelte sich sofort wieder
auf und sprang den ihm entgegenkommenden Schiedsrichter wie ein Eishockey-Crack
an, sie trafen sich Brust an Brust. Der Referee wurde zwar hart getroffen, fiel
aber nicht hin. Die Folge war die Rote Karte und nun hat das Sportgericht den Vorfall auf
dem Tisch.
Erst ab August wieder spielberechtigt
Bei Bayern Hof lief Stephan König am vergangenen Dienstag zum letzten Mal im Trikot des SC Feucht auf.
Maik Schneider
Aufgrund der Videobilder hat der Verbandsanwalt ein Strafmaß vorgeschlagen. Das soll eine
Sperre von sechs Monaten vorsehen, wobei zwei Monate zur Bewährung ausgesetzt
werden könnten. Das würde bedeuten, dass König erst ab August wieder spielen
darf. Zudem ist eine Geldstrafe von 800 Euro angesetzt. Das ist aber noch kein
Urteil, denn das fällt aufgrund der Vorgabe des Verbandsanwaltes das
Sportgericht Bayern, was noch nicht geschehen ist, in Kürze aber zu erwarten
ist. Es ist davon auszugehen, dass sich das Strafmaß in diesem Rahmen bewegen
wird. Das Sportgericht erteilt dazu derzeit keine Auskunft, weil es sich um ein
schwebendes Verfahren handelt. Auch der Schiedsrichter, dem es so weit gut
geht, wollte sich zu dem Vorfall aus dem gleichen Grund nicht äußern, sagte auf
Nachfrage nur so viel: “Mir geht es gut, ich habe keine körperlich Schäden
davongetragen. Wichtig war für mich, dass ich am vorigen Freitag gleich wieder
ein Landesliga-Spiel gepfiffen habe. Ich war in Fuchsstadt gegen die Freien
Turner Schweinfurt, das war ein richtig schönes Spiel”, so der Unparteiische
Steigerwald.
Die Ära Stephan König beim 1. SC Feucht ist beendet.
fussballn.de
“Die Ära Stephan König
beim 1. SC Feucht ist beendet”, formulierte es Feuchts Macher Manfred Kreuzer am vergangenen Freitag vor dem Punktspiel gegen den ASV Neumarkt. Nicht etwa aber, weil (anders und falsch lautender Meldung zu Folge) der Spieler durch den Verein suspendiert worden wäre, sondern weil die Sperre über das Saisonende hinaus gehen wird und schon vor dem Hofer Spiel feststand, dass
sich König in diesem Sommer privat räumlich verändern wird. Er zieht von Postbauer-Heng zu seiner
Lebenspartnerin nach Essenbach bei Landshut, sucht sich dort einen neuen Job
und will in Niederbayern auch noch weiter Fußball spielen.
Angesprochen auf den Vorfall in Hof gibt sich König
demütig: “Das war sehr dumm von mir und es tut mir wahnsinnig leid. Ich bin
Schuld daran, das habe ich einzig und alleine zu verantworten. Der Verein 1. SC
Feucht, der mich immer sehr gut unterstützt hat, kann nichts dafür. Ich muss
mit den Konsequenzen leben”, so der als Industrie-Mechaniker tätige Knipser. Wo
König weiter dem Ball nachjagen wird, ist offen. Vorerst darf er sowieso noch
nicht spielen, muss erst seine angedrohte Sperre absitzen.