Artikel vom 11.12.2017 13:00 Uhr
Jure Bule hat sein Amt als Spielleiter bei Kreisklassist KSD Croatia (vorerst) niedergelegt.
Spielleiter Jure Bule ist beim KSD Croatia eine Institution über Jahre hinweg und bekleidete diverse Ämter am Sigena, ehe er nun gegenüber dem Verein seine Funktion als Spielleiter (auf Zeit) zur Verfügung gestellt hat. Gegenüber fussballn.de schildert die 50-jährige Croatia-Legende die Hintergründe seiner reichlich überlegten Entscheidung.
Eine wahre Institution ist Jure Bule beim KSD Croatia und blickt dabei auf seinen bisherigen Werdegang im Verein zurück, wenngleich seine Entscheidung als Spielleiter zu pausieren nicht erst seit gestern feststeht: "Ich habe schon
bei unserer Mitgliederversammlung im Februar diesen Jahres angekündigt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen plane, in naher Zukunft
kürzerzutreten. Aber irgendwie dachten anscheinend alle, dies würde nie
passieren, weil ich seit Anfang an im Verein dabei bin. In dieser
Zeit habe Ich eigentlich alle Funktionen durchgemacht - außer Trainer der Ersten Mannschaft", so der allseits beliebte Funktionär, der im kroatischen Klub u.a. als Interimsvorsitzender sowie jahrelang als Jugendleiter fungierte und in dieser Position damals die Kozina-Brüder als Jugendliche in den Verein holte.
Zu den näheren Gründen befragt, gibt das 50-Jährige KSD-Urgestein vor allem ein prägendes Ereignis zu Protokoll, deutet aber auch eine mögliche Rückkehr an: "Ich habe
vor, erstmals für ein Jahr zu pausieren und mich etwas
auszukurieren. Da ich erst vor kurzem per Notarzt ins Klinikum eingeliefert
wurde, war das Warnsignal genug und außerdem soll ich nach Rat meines Arztes auch
Stress möglichst vermeiden. Zwischen den Feiertagen Ende
Dezember habe ich auch einen kleinen Eingriff."
Lange Jahre gab Jure Bule alles für "seinen" KSD Croatia, ehe er nun aus mehr als nachvollziehbaren Gründen kürzertritt.
Florian Gitzing
Neben dem vordergründigen gesundheitlichen Aspekt merkt der erfahrene Funktionär aber auch Auswirkungen der jahrelangen Vereinsarbeit und beschreibt dies als "eine gewisse Amtsmüdigkeit. Als Verantwortlicher im Kleinverein hat man mehrere Aufgaben, die man
übernimmt und irgendwann ist einem alles zu viel". Gleichzeitig zeigt Bule auch auf, sich gewissermaßen aufgerieben zu haben und führt aus "den Kampf gegen die
Windmühlen irgendwann satt" zu haben. "Es ist ja jedes Jahr eine Gratwanderung - vor allem finanziell. Vielleicht kann der Verein davon auch profitieren, wenn jemand Neues kommt, mit neuen Ideen."
Wertvolle Kraft spendet dem Familienvater im privaten Umfeld die Zeit mit seiner Enkelin: "Wenn sie da
ist, vergesse ich alle Termine und deswegen bin ich nicht mehr der
Richtige, der sich auf den Verein konzentrieren kann."
Auswirkungen auf die sportliche Situation der 1. Mannschaft befürchtet der bisherige Spielleiter nicht. Vielmehr bescheinigt Bule, dass "der Verein mit 19 Punkten in der Kreisklasse sportlich solide da steht. Da dürfte normalerweise nichts verrutschen." Und auch die kurzfristigen Aufgaben sind bereits erledigt, nachdem die
Vorbereitungsspiele für den Winter terminiert sind.
Somit bleibt dem Vorstand nun genügend Zeit, einen geeigneten Nachfolger für den Posten des Spielleiters zu suchen. Im Vordergrund steht aber insbesonere die vollständige Genesung, ehe Jure Bule womöglich mit neuer Kraft "seinem" KSD Croatia wieder zur Verfügung steht.