Artikel vom 27.11.2025 14:00 Uhr
Trainer Niklas Penz (l.) hatte mit seinem TSV Altenberg nach dem Bezirksliga-Abstieg bislang alle Hände voll zu tun.
Beim TSV Altenberg blickt man auf zuletzt turbulente Jahre, schließlich folgte auf den Durchmarsch bis hinauf in die Bezirksliga in der abgelaufenen Saison der schmerzhafte Abstieg. Wieder in der Kreisliga Nürnberg angekommen, taten sich die Altenberger Jungs zunächst schwer, zur Winterpause überwintern sie nun aber im schmalen Mittelfeld der Tabelle - Zeit für ein Zwischenfazit von Trainer Niklas Penz.
Eine Saison in Wellen
Mit 23 Punkten aus bislang 19 absolvierten Partien überwintert der TSV Altenberg auf Platz 8 der Kreisliga Nürnberg. Betrachtet man den bisherigen Saisonverlauf, so ist es eine Spielzeit, die bisher in Wellen verlief: Nach dem schmerzhaften Abstieg aus der Bezirksliga mussten die Altenberger Jungs zunächst sieben Spiele auf den ersten Dreier warten, ehe der 7:1-Kantersieg beim SV Eyüp Sultan den Auftakt eines goldenen Septembers markierte, in dem man gänzlich ungeschlagen blieb und dabei satte 13 von 15 möglichen Zählern einfuhr. Im Anschluss sollte dann allerdings nur noch ein Dreier aus den abschließenden acht Partien folgen, weshalb man nun im Tabellenmittelfeld den Jahreswechsel vollzieht.
Trainer Niklas Penz fällt entsprechend der Wechselhaftigkeit ein gemischtes Zwischenfazit: "Was unsere Punkteausbeute angeht, sind wir sicherlich nicht zufrieden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass bei uns nach dem Abstieg schon ein ordentlicher Umbruch stattgefunden hat, den wir mit Jungs aus den eigenen Reihen vollzogen haben. Es ist ja unser ganz klarer Weg, auf die eigene Jugend zu setzen. Entsprechend muss man da dann schon auch eine gewisse Geduld mitbringen - und das tun wir. Was die Entwicklung unserer Mannschaft angeht, kann man insgesamt durchaus zufrieden sein. Wir konnten in allen Spielen gut mithalten, meist haben Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht."
Gegen den SV Eyüp Sultan konnte der TSV Altenberg nach dem Bezirksliga-Abstieg endlich erstmals jubeln. Insgesamt blicken die Altenberger Jungs in der Kreisliga Nürnberg bislang auf eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen.
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Gründe für fehlende Konstanz
Bei der Ursachenforschung taucht der 34-jährige Penz, der gemeinsam mit seinen beiden Co-Trainern Moritz Nieszery und Martin Hascher sowie Torwarttrainer Byrant Whitehead die Geschicke der Mannschaft leitet, etwas tiefer ein: "Wir blicken beim TSV Altenberg auf ereignisreiche und aufregende Jahre zurück: Nach unserem Durchmarsch bis in die Bezirksliga hinauf erfolgte ja zuletzt der umgehende Abstieg, welcher mit dem letzten und entscheidenden Relegationsspiel und der Niederlage im Elfmeterschießen natürlich äußerst bitter war und entsprechend erst einmal verdaut werden musste. Ganz allgemein gesprochen ist die Erwartungshaltung uns gegenüber schon spürbar gestiegen. Entsprechend hat sich auch unsere Philosophie verändert: Wir sind von einer Mannschaft, die sich zunächst hauptsächlich über ihr Umschaltspiel definiert hat, zu einem Team geworden, das nun öfter gegen tiefstehende Gegner das Spiel gestalten muss und viel Ballbesitz hat. Die Rolle nehmen wir an, doch dieser Prozess braucht - gerade in Verbindung mit dem angesprochenen Umbruch - seine Zeit. Ich sehe gute Fortschritte, doch haben wir noch zu viele einfache Abspielfehler im Spielaufbau gemacht und im letzten Drittel fehlte oft noch der letzte Punch. Trotzdem sind wir auf einem guten Weg. Ein weiterer Punkt ist, dass durch zahlreiche Verletzungen der Kader zeitweise mächtig ausgedünnt war und obendrein wichtige Leistungsträger wie unser Kapitän Jannis Krämer länger nicht zur Verfügung standen. Das alles sorgte dann dafür, dass sich die Strukturen nicht so schnell festigen konnten wie erhofft."
Altenbergs Kapitän Jannis Krämer (in blau) war Teil einer zeitweise langen Ausfallliste, welche die Penz-Elf vor einen personellen Engpass stellte.
Heidi Huber
Erst fleißig punkten, dann in Ruhe entwickeln
Am eingeschlagenen Weg hält man beim TSV Altenberg aber freilich weiter fest - für Penz ein wichtiger Eckpfeiler für eine erfolgreiche Zukunft: "Es ist unsere klare Philosophie und Vision, dass jeder Spieler entsprechend seiner Möglichkeiten seinen Platz in einer unserer inzwischen vier Herrenmannschaften findet. Die 2. Mannschaft spielt erneut um den Aufstieg in die Kreisklasse mit, was natürlich ein wichtiger Erfolg für die Struktur des Vereins wäre. Auch die 3. Mannschaft ist sehr gut in der A-Klasse angekommen, hat aber leider - wie so oft bei einem Aufsteiger - viele Punkte unnötig liegen gelassen, sonst wäre in dieser Saison auch schon mehr drin. Für meine Kreisliga-Truppe wird es zunächst darum gehen, möglichst schnell zu punkten, damit wir genügend Luft nach unten haben. Der Klassenerhalt hat höchste Priorität. Wenn uns dieser vorzeitig gelingt, wollen wir die restlichen Spiele nutzen, um uns in aller Ruhe weiterzuentwickeln."
Das Thema Ruhe ist für den Trainer auch in anderer Hinsicht von Bedeutung: "Durch unseren Durchmarsch und den steilen Aufstieg waren wir phasenweise vielleicht den Strukturen des Vereins etwas zu weit voraus. Ich denke, dass uns die aktuelle Phase als Team, aber auch als Verein, insgesamt guttun kann und wird. Es geht nun darum, konzentriert unseren Weg weiterzugehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dann sehe ich uns für die Zukunft gut gerüstet."
Trainer Niklas Penz glaubt weiter an den eingeschlagenen Weg seines TSV Altenberg.
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Der Coach selbst will dazu auch weiterhin seinen Teil betragen und gerne in Altenberg an Bord blieben: "Alle Beteiligten wissen die Zusammenarbeit zu schätzen und wir haben einen ausgezeichneten Draht zueinander. Wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen und über das Thema sprechen. Ich für meinen Teil empfinde die Aufgabe nach wie vor als unheimlich reizvoll und habe auch nicht das Gefühl, dass sich da inzwischen etwas abgenutzt hätte. Von unserem gemeinsamen Weg bin ich nach wie vor zu einhundert Prozent überzeugt - und mit den Jahrgängen 2009 und 2010 kündigt sich aus der Jugend mittelfristig bereits wieder ordentlich Verstärkung an."