Trotz angedachter Außenseiterrolle: Rangers inzwischen in der Kreisliga angekommen - fussballn.de
Artikel vom 02.10.2025 15:00 Uhr
Trotz angedachter Außenseiterrolle: Rangers inzwischen in der Kreisliga angekommen
Coach Jan Thunhart ist mit seinem ESV Rangierbahnhof inzwischen vollends in der Kreisliga Nürnberg angekommen.
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Vor der Saison bezeichnete Trainer Jan Thunhart seinen ESV Rangierbahnhof als den wohl größten Außenseiter der Kreisliga Nürnberg. Nachdem der Start der Rangers anschließend prompt sehr holprig verlief, brachte der erste Sieg am 6. Spieltag dann aber die Trendwende und der Aufsteiger sammelte fortan ordentliche Resultate. Der ESV scheint nach gut einem Drittel der Runde endgültig im Kreisoberhaus angekommen zu sein.
Von Michael Watzinger


Mit dem Aufstieg in der abgelaufenen Saison feierte der ESV Rangierbahnhof nach zwölf Jahren Abstinenz seine Rückkehr in die Kreisliga Nürnberg. Jener Erfolg kam durchaus überraschend, schließlich stand bei den Rangers zuvor eine beachtliche Kaderverjüngung an, welche schneller Früchte trug als zunächst angenommen. Nicht ohne Grund sah Trainer Jan Thunhart im Vorfeld seine Mannschaft in der starken und ausgeglichenen Kreisliga Nürnberg als den wohl größten Außenseiter des Teilnehmerfeldes an.

Nun, nach etwas mehr als einem Drittel der Spielzeit, rangieren die Rangers mit zwölf Punkten aus den ersten elf Partien auf dem 10. Tabellenplatz und damit knapp über der Abstiegszone. Für Trainer Thunhart eine zufriedenstellende Zwischenbilanz: "Mit unserem bisherigen Abschneiden bin ich absolut zufrieden! Wir wussten, dass die Kreisliga für uns ein echtes Abenteuer werden würde und folglich ist jedes Spiel für uns auch weiterhin etwas Besonderes! An der Einschätzung, dass wir der größte Außenseiter der Liga sind, halte ich fest. Das hat sich nicht geändert. Man darf nicht vergessen, dass wir in unserer Stammelf sieben Spieler haben, die unter 21 Jahre alt sind! Wir haben aber inzwischen weitere Schritte in unserer Entwicklung gemacht und sind aus meiner Sicht mittlerweile schon in der Liga angekommen."

Für Jan Thunhart und seinem ESV Rangierbahnhof ging der Weg nach zwölf Jahren Abstinenz inzwischen wieder hinauf in die Kreisliga. Dort sieht der Coach sein Team nach wie vor noch in der klaren Außenseiterrolle.
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Nach dem Aufstieg folgte der Kaltstart


Der Start in das Abenteuer Kreisliga verlief für Jan Thunhart und seine Mannen jedoch zunächst durchaus schwierig, schließlich stand nach den ersten fünf Partien lediglich ein mickriges Pünktchen auf der Habenseite - ein Auftakt, den man sich bei den Rangers freilich ganz anders vorgestellt hatte. Dennoch wusste der 40-jährige Übungsleiter die Lage sauber einzuordnen: "Man hat zu Beginn schon gemerkt, dass wir den einen oder anderen Ausfall durch Verletzung oder Urlaub hatten. Außerdem muss man schon auch sehen, dass unter den ersten Gegnern absolute Kaliber wie Johannis 83, Vatanspor oder der KSD Hajduk waren - gegen solche Top-Teams kann man als Aufsteiger sicher verlieren, auch wenn wir natürlich gerne etwas mitgenommen hätten. Es war auch nicht so, dass wir in diesen Spielen komplett chancenlos gewesen wären: Wir haben teilweise ordentlich mitgehalten, allerdings werden in dieser starken Kreisliga eben auch Kleinigkeiten eiskalt bestraft und daran mussten wir uns erst noch gewöhnen."

Am Engagement des ESV Rangierbahnhof (in blau-schwarz) lag es nicht, dass der Auftakt mit einem Punkt aus den ersten fünf Partien im Nürnberger Kreisoberhaus zunächst in die Hose ging. Die Rangers zogen aber die richtigen Schlüsse und kamen inzwischen gut in der Liga an.
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Und weiter berichtet der ESV-Coach: "Wir haben versucht, die Dinge in dieser schwierigen Phase ein wenig losgelöst von den blanken Ergebnissen zu sehen und haben versucht, uns die positiven Aspekte unseres Spiels weiterhin vor Augen zu führen. Wichtig war auch, dass wir die Euphorie und den Enthusiasmus in unserem Spiel beibehalten, gleichzeitig aber auch die taktische Disziplin nicht vernachlässigen. Nach und nach hat dann ein gewisses Learning eingesetzt und wir haben uns besser an die neue Liga angepasst."

Sieg gegen ASV Fürth als Befreiung


Als Wendepunkt der bisherigen Runde kann dann durchaus der 6. Spieltag angesehen werden, als die Rangers zuhause gegen den ASV Fürth mit 1:0 die Oberhand behalten konnten und den ersten Saisonsieg einfuhren. Es folgten zwei weitere Dreier gegen Veitsbronn und den Tuspo Nürnberg, ehe es eine 1:6-Pleite in Altenberg setzte und zuletzt zwei achtbare 1:1-Punkteteilungen gegen Deutenbach und Bayern Kickers eingesammelt wurden. "Der Sieg gegen den ASV Fürth hat uns gezeigt, dass wir nicht nur gefühlt mithalten, sondern wirklich auch Siege einfahren können - das war für die Köpfe sehr wichtig und schon eine Befreiung! Direkt im Anschluss haben wir ja dann gegen Veitsbronn und Tuspo gleich zwei weitere Male gewonnen, wobei der Sieg in Veitsbronn glücklich für uns war. Bei der deutlichen Niederlage in Altenberg haben wir gemerkt, dass wir immer an unser Maximum kommen müssen, sonst kann es auch mal eine Klatsche geben. Wir haben uns davon aber nicht umwerfen lassen und gegen Deutenbach und Bayern Kickers auch nicht unverdient wieder gepunktet. Als Mannschaft haben wir inzwischen weitere Entwicklungsschritte gemacht und werden diese auch weiterhin machen, schließlich hatten vor dieser Saison erst zwei oder drei unserer Jungs Erfahrungen in der Kreisliga gesammelt."

Am 6. Spieltag gaben Hasan Caylan (r.) und die Rangers dem ASV Fürth (in lila) nicht nur in dieser Szene das Nachsehen und kamen zuhause durch ein 1:0 zum ersten Saisonsieg - ein Brustlöser für die Thunhart-Elf, die fortan konstant in der Kreisliga punkten konnte und sich so über den Strich schob.
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Gegen Schlusslicht Eyüp Sultan zurück auf die Siegerstraße?

Vier Partien stehen für die Rangers zum Abschluss der Hinrunde noch aus: Am Freitag gastiert dabei das noch punktlose Schlusslicht SV Eyüp Sultan beim ESV, ehe Duelle gegen den TSV Burgfarrnbach, den SV Türkspor Reichelsdorf und schließlich die DJK Eibach warten. Coach Thunhart will dabei das Punktekonto weiter anwachsen lassen: "Betrachtet man das Tabellenbild, so sind drei dieser vier Gegner aktuell Konkurrenten um den Klassenerhalt und natürlich wollen wir da so viele Zähler wie möglich einfahren. Klar ist aber auch, dass wir in diesen Partien alles in die Waagschale werfen müssen, um erfolgreich zu sein, denn jeder Gegner in der Kreisliga bringt eine gute Qualität mit!"

Der volle Fokus richtet sich nun freilich zunächst auf die Partie gegen Eyüp Sultan. Das Schlusslicht wollen die Rangers dabei keinesfalls unterschätzen: "Ich habe meine Jungs bereits gewarnt, dass diese Partie vielleicht die schwierigste der bisherigen Saison für uns wird! Jeder Gegner innerhalb der Kreisliga verdient Respekt und es gibt keinen Grund Eyüp zu unterschätzen. Sie haben zuletzt gegen gute Gegner nur knappe Niederlagen einstecken müssen und wenn man die Berichte liest, hatten sie in manchen Momenten mit Aluminiumtreffern und ähnlichen Dingen in entscheidenden Momenten auch einfach kein Spielglück. Wir tun gut daran, wenn wir hochkonzentriert in die Partie gehen, denn eins ist klar: Wir haben ein Heimspiel und das wollen wir auch versuchen zu gewinnen!"

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Vorschau Kreisliga Nürnberg


Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
10
28:14
22
4
11
23:13
20
7
11
30:18
17
8
11
27:22
17
9
11
19:21
13
10
11
11:23
12
12
11
15:22
11
15
11
14:26
7
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Formbarometer Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Tore
Pkt
 
12:4
10
6
10:3
7
 
7:10
6
 
7:10
4
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

Teamvergleich

 
vs
Tabellenplatz
10
 
16
gewonnene Spiele
3
 
0
Zu-Null-Spiele
1
 
0
Spiele ohne Treffer
3
 
6
Formbarometer*
5
 
0
erzielte Tore
11
 
4
versch. Torschützen
8
 
3
Direkte Duelle **
3
0
4
Team-Vergleich
7
:
1
* Punkte aus den letzten vier Spielen, ** nur Pflichtspiele berücksichtigt.

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