Artikel vom 31.05.2025 07:00 Uhr
Post-Urgestein Stefan Kühnlein (m.) beendet nach dieser Saison und nach fast 900 Spielen sein aktive Laufbahn und wurde vor dem letzten Heimspiel gegen Türkspor Nürnberg von den Verantwortlichen Andreas Niklaus (l.) und Michael Luntz (r.) verabschiedet.
Am kommenden Sonntag geht mit der Saison 2024/25 auch eine ganz besondere Laufbahn des hiesigen Amateurfußballs zu Ende: Dann nämlich wird Post-Urgestein Stefan "Stoffl" Kühnlein nach 25 Jahren und knapp 900 Partien im Trikot des Post SV seine Schuhe an den Nagel hängen. Seine Ebensee-Kicker bedanken sich mit tollen Worten bei ihrem nimmermüden Erfolgsgaranten, der auf dem Feld sicher nicht "Everybody's Darling" war.
Beim Post SV wird ein ganz Großer nach dem Ende dieser Spielzeit die Fußballbühne verlassen. Stefan „Stoffl“ Kühnlein, als Spieler und Torjäger im hiesigen Fußballkreis geschätzt und gefürchtet, wird dann nach nun 25 Jahren bei der 1. Mannschaft (!) der Gelb-Blauen seine einzigartige Karriere beenden.
Bei seiner Verabschiedung im letzten Heimspiel gegen Türkspor Nürnberg, bei dem es für die Ebenseekicker noch um den Klassenerhalt ging, zeigte der 43-Jährige noch einmal sein ganzes Repertoire – auf und neben dem Platz. Vor dem Spiel, als er von der Abteilungsleitung, der Vorstandschaft und vielen ehemaligen Mitspielern, Freunden und Fans für seine Leistung für den Verein geehrt wurde, wurde er sehr emotional. Auf dem Platz zeigte Kühnlein dann die gewohnte Präsenz, sorgte mit dem zwischenzeitlichen 1:1 gegen den Aufstiegsaspiranten beim 3:2-Erfolg für den Wendepunkt im Spiel und letztlich selbst dafür, dass er sich nicht mit einem Abstieg verabschieden musste.
Stefan Kühnlein (in blau-weiß) ging auch in seinem letzten Heimspiel für den Post SV gegen Türkspor Nürnberg (weiß) vorne weg und traf beim 3:2-Sieg, welcher den Klassenerhalt bedeutete, zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich der Ebensee-Kicker.
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„Ich danke euch für alles“, hielt er sich nach dem Spiel im Spielerkreis kurz, im Mittelpunkt wollte er nie stehen – tat es aber aufgrund seines Könnens seit seinem Einstieg bei der 1. Mannschaft des Post SV unweigerlich. Schon nach seinen ersten Auftritten im August 2000 bei den Herren ist nicht nur seinem damaligen Trainer "Nik" Niklaus klar: Das wird einmal ein ganz Großer. Einer, der seinen Weg gehen wird. Dass dieser Weg für immer am Ebensee beim Post SV sein würde, damit war ob seiner fußballerischen Klasse, seinem starken Charakter und seinem brutalen Teamgeist nicht wirklich zu rechnen. Er war einer der Jungen, der den Post SV auf ein anderes Niveau hob, der die bestehende Achse an erfahrenen Spielern wie Andi Niklaus und Klaus Halenke (zwei ehemalige Post-Größen) ideal ergänzte – und der mit den Ebenseekickern die nächste erfolgreiche Ära nach den 1980ern einleitete. 2002/03 feierte er mit dem Aufstieg in die Bezirksliga seinen ersten großen Erfolg. Kühnlein/Niklaus erwies sich als kongeniales Offensivduo, mit zusammen 54 Treffern schossen sie den Verein zurück in den Bezirk.
Und die Post marschierte durch in die BOL. „Stoffl“, nun wieder wie in seiner Anfangszeit in der Defensive agierend, sorgte dafür, dass die Post die beste Abwehr stellte und am Ende mit sieben Punkten Vorsprung vor Heßdorf Meister der Bezirksliga wurde. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Drei Jahre BOL, nach dem Abstieg sieben Jahre Bezirksliga, ehe es 2014/15 zurück in die Kreisliga ging. Aus der führte Kühnlein die Ebenseekicker als Kapitän und mit dem 1:0-Siegtreffer im Aufstiegsspiel gegen den TSV Röttenbach vor 1300 Zuschauern zurück in die Bezirksliga.
Stefan Kühnlein war über viele Jahre ein Erfolgsgarant des Post SV und schoss die Ebenseekicker gegen den TSV Röttenbach 2015 zurück in die Bezirksliga.
Uwe Kellner
Zwar blieb die Post dort nur ein Jahr, Kühnlein aber dennoch auch weiter bei Post. In der Kreisliga. Bis heute. Und irgendwann musste ja der Zeitpunkt kommen. Das Irgendwann hat sich aus Sicht des Post SV Gott sei Dank immer wieder nach hinten verschoben, ist aber jetzt unweigerlich gekommen. Stefan „Stoffl“ Kühnlein hat seine aktive Karriere in der 1. Mannschaft des Post SV nach knapp 900 Spielen und unzähligen Toren beendet. Hinter ihm liegt ein Vierteljahrhundert im Seniorenbereich des Post SV, viele Erfolge, viel Herzblut. Der Abschied fällt schwer, Post ohne Stefan Kühnlein ist nur schwer vorzustellen. Auf und neben dem Platz ein Muster an Zuverlässigkeit und Beständigkeit in seinem Spiel, immer ein Vorbild als Trainer von Jugendmannschaften bei der Post und auch zuletzt, als er ganz nebenbei als spielender Co-Trainer seinen Verein in der entscheidenden Saisonphase wie so oft in seiner vorbildlichen Karriere einen wichtigen Dienst erwies. „This is Ebensee“, steht am Eingang der Post-Kabine – du bist Ebensee! Der Post SV sagt DANKE!