Jugendfußball-Kongress 2025: DFB will Nachwuchsstrategie schärfen - fussballn.de
Artikel vom 04.03.2025 11:14 Uhr
Jugendfußball-Kongress 2025: DFB will Nachwuchsstrategie schärfen
DFB

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) veranstaltet am 28. und 29. März 2025 erstmals einen Jugendfußball-Kongress. Auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main werden rund 220 Teilnehmende über den Jugendfußball der Zukunft diskutieren. Knapp 180 von ihnen stammen aus den 21 Landesverbänden und sind als Spieler*innen, Trainer*innen oder in anderen Funktionen an der Basis aktiv – ein Großteil ist zwischen 18 und 23 Jahren alt.
Von Marco Galuska


Der Kongress soll dabei helfen, die neue Jugendfußballstrategie des DFB zu schärfen.

Die in vorgeschalteten Dialogformaten mit Expert*innen aus Vereinen und Verbänden erarbeiteten drei Schwerpunktthemen des DFB-Jugendfußball-Kongresses lauten: 

- Identität: Wofür steht der Jugendfußball in Deutschland?

- Spielbetrieb: Wie sehen Spielbetriebsangebote aus, die Jugendliche langfristig für den Vereinsfußball begeistern? 

- Freizeitfußball:
Welche Freizeitangebote helfen Vereinen dabei, Jugendliche zu gewinnen und zu binden? 

Mit diesen Leitfragen und möglichen Lösungsansätzen beschäftigen sich im Rahmen des Kongresses u.a. DFB-Direktor Hannes Wolf mit seinem Kompetenzteam sowie der Nachwuchsleiter von Borussia Dortmund, Thomas Broich, der auch über den Tellerrand des Profifußballs hinausschaut. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse des Jugendfußball-Kongresses sollen in Handlungsempfehlungen für den nächsten Bundesjugendtag im September 2025 münden und anschließend zu Pilotprojekten führen, die maßgeblich von den Landesverbänden durchgeführt und mit den Vereinen getestet werden.  

DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der den Jugendfußballkongress eröffnen wird, sagt: „Der Fußball muss sich moderner aufstellen, um auch in Zukunft attraktiv für junge Menschen zu sein. Der DFB-Jugendfußball-Kongress ist ein wichtiger Schritt, die Weichen für neue Fußballangebote in Deutschland zu stellen. Auch wenn wir derzeit in vielen Städten lange Wartelisten in den Vereinen haben, ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Kinder mit dem Fußballspielen anfangen und als Jugendliche den Vereinen erhalten bleiben. Der DFB und seine Landesverbände machen sich auf den Weg, diese Herausforderungen zu bewältigen.“ 

Die Entwicklung einer Strategie für den Jugendfußball in Deutschland ist aufgrund des gesellschaftlichen Wandels notwendig. Das Freizeitverhalten junger Menschen hat sich maßgeblich verändert. Deshalb stellt sich für Verbände und Vereine die Frage, wie sie sinnvoll auf moderne Lebensrealitäten von Jugendlichen reagieren, um die Bindung zum Fußball und die Begeisterung dafür an der Basis zu stärken. Denn von der D- bis zur A-Jugend verzeichnet der Fußball aktuell die höchste Drop-Out-Quote.  

Das Potenzial bleibt jedoch riesig: Laut der Handelsblatt-Studie zur Sozialrendite des Amateurfußballs haben Jugendliche (52 Prozent) eine hohe Affinität für den Vereinsfußball. Die Studie zeigt auch, dass ein moderner, zeitgemäßer Amateurfußballverein vor allem über seinen Sportbetrieb definiert wird. Für fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) genießt dabei die Förderung des Kinder- und Jugendfußballs Priorität.

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Fragen und Antworten zum JFK

Worum geht’s? 

Wofür steht der Jugendfußball in Deutschland? Was bietet er jungen Menschen? Welche Werte transportiert er? Mit welcher Zielsetzung schaffen Vereine und Verbände Fußballangebote? Der Jugendfußball-Kongress beschäftigt sich mit wichtigen grundsätzlichen Fragestellungen und stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer neuen Strategie für den Jugendfußball in Deutschland dar. Die Vision lautet: „Wir stärken die Begeisterung von Jugendlichen für den modernen Fußballverein“.

Was bisher geschah? 

Aus dem Bundesjugendtag 2022 entstand der Auftrag, eine Strategie für die Zukunft des Jugendfußballs in Deutschland zu entwickeln. In vier jeweils mehrtägigen Austauschformaten mit Jugendlichen und den jeweiligen Vertreter*innen der aus Amateurvereinen und den 21 Landesverbänden wurden 2024 erste Herausforderungen und Lösungsansätze besprochen. Ein Format richtete dabei den Fokus ausschließlich auf Juniorinnen. Auf dem Jugendfußball-Kongress wird dieser intensive Prozess fortgeführt, indem die Ergebnisse vorgestellt und in Workshops mit der Zielgruppe weiterentwickelt werden. 

Warum erarbeitet der DFB eine Jugendfußballstrategie? 

Die Entwicklung einer Strategie für den Jugendfußball in Deutschland ist aufgrund des gesellschaftlichen Wandels notwendig. Das Freizeitverhalten junger Menschen hat sich maßgeblich verändert. Deshalb stellt sich für Verbände und Vereine die Frage, wie sie in Spielbetrieb und Freizeit sinnvoll auf moderne Lebensrealitäten von Jugendlichen reagieren, um die Bindung zum Fußball und die Begeisterung dafür an der Basis zu stärken. Zudem benötigen Vereine Unterstützung, um zielgruppenorientierte Freizeitfußballangebote zu schaffen. Von der D- bis zur A-Jugend verzeichnet der Fußball aktuell die höchste Drop-Out-Quote. Die zu erarbeitende Strategie richtet ihren Fokus auf diese Altersklassen und schließt an die Reform des Kinderfußballs (G- bis E-Jugend) mit den neuen Spielformen an.
 
Erfolgen kurzfristig Anpassungen in den Spielformaten des Jugendfußballs? 

NEIN! Es handelt sich zunächst um die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Landesverbände, Kreise und Vereine. Diese sollen in einer mehrjährigen Pilotphase durch die einzelnen Ebenen getestet und bewertet werden. Anschließend kann es zu flächendeckenden Anpassungen kommen, wenn sich Maßnahmen als sinnvoll erweisen sollten.

Was passiert mit den Ergebnissen?
  
Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse des Jugendfußball-Kongresses sollen in Handlungsempfehlungen für den nächsten DFB-Bundesjugendtag im September 2025 münden und anschließend zu Pilotprojekten führen, die maßgeblich von den Landesverbänden durchgeführt und mit den Vereinen in den Kreisen getestet werden. Das Ziel ist, diese in das Konzept des DFB-Masterplan 2026 zu integrieren. Nach erfolgreicher Pilotierung und Evaluierung können „Umsetzungsempfehlungen“ entstehen, über die in den Gremien entschieden wird.  

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