Artikel vom 03.07.2024 12:00 Uhr
Was gibt es bei der SG Quelle Fürth in der kommenden Saison zu bejubeln?
Bis zum letzten Spieltag musste die SG Quelle Fürth bangen, um dann aber doch den Klassenerhalt in der Landesliga ohne eine Saisonverlängerung zu packen. Nach einem nervenaufreibenden Vorjahr möchten die Dambacher in der kommenden Saison das Abstiegsgespenst möglichst weit von der Coubertinstraße entfernt halten. In der kurzen Sommerpause gab es einen gewissen Umbruch im Kader.
Die Saison 2023/24 war eine Achterbahnfahrt auf dünnem Eis, die ein gutes Ende für die SG Quelle Fürth genommen hat. Nach zwei Veränderungen auf dem Trainerposten hatte Joachim Schwarz die stark abstiegsbedrohten Dambacher zum Jahreswechsel übernommen und schaffte einen nahezu perfekten Einstand. Schon Mitte April war der Klassenerhalt zum Greifen nah, doch den Deckel konnte die Quelle erst am letzten Spieltag mit einem 2:2 gegen Stadeln draufmachen. "Das
Saisonfinale war natürlich sehr aufregend und spannend. Und obwohl wir
personell und körperlich auf dem Zahnfleisch gegangen sind, haben die
Jungs in den letzten Spielen alles reingehauen. Auch die Jungs, die am
Ende der Saison gegangen sind, haben alles für den Klassenerhalt gegeben.
Dafür meinen großen Respekt. In Summe haben wir den Klassenerhalt aufgrund unseres starken Laufs in den ersten zehn Spielen nach der Winterpause verdient. Am Ende
stand Platz 5 in der Tabelle nach der Winterpause. Das ist eine tolle
Leistung", bilanziert Schwarz nach seinem ersten Halbjahr als Quelle-Coach.
Mit dem Abpfiff am letzten Spieltag war klar: Die SG Quelle Fürth bleibt in der Landesliga.
fussballn.de / Oßwald
Ein Dutzend an Neuzugängen, zur Hälfte aus der Jugend
Dass erst am letzten Spieltag der Klassenerhalt des Gründungsmitglieds der Landesliga Nordost feststand, machte natürlich die Verpflichtung neuer Spieler nicht gerade leichter, wie Schwarz erklärt: "Alle wollten erstmal
wissen, in welcher Liga es weitergeht. Nach dem Klassenerhalt konnte
unser Sportlicher Leiter loslegen und hat ein paar tolle Jungs an Land
gezogen. Enzo Vitale hat hier einen guten Job gemacht!" Insgesamt ein halbes Dutzend externer Spieler kam hinzu. Athanasios Gkenios (nach Pause), Justin Duensing (ASV Weisendorf) und Emanuel Burgutzidis (SC 04 Schwabach) kennen die Liga von ihren früheren Stationen gut. Mit Mikail Karademir (ATSV Erlangen), Matthew Livingstone (1. SC Feucht), Timotei Pintoiu (Vatanspor Nürnberg) bekam der Kader weitere Qualität hinzu. Zudem kommt aus dem eigenen Nachwuchs ebenfalls ein halbes Dutzend an hungrigen Spielern nun auch offiziell zu den Herren: Laurin Frantz, Tim Felber, Georgios Kavakas, Konstantinos Machairas, Adahan Arslan und Sebastian Schmidt.
"Es war uns allen klar, dass im Sommer durch potenzielle Abgänge ein Umbruch in unserem Kader stattfinden wird. Unser neuer Weg für die Zukunft soll zum einen sein, unsere eigenen Talente aus unserem BFV-NLZ zu fördern und zum anderen wollen wir entwicklungsfähige Spieler im Fokus haben, die neben ihren sportlichen Fähigkeiten auch mit Herzblut dabei sind. Wir haben den Kader stark verjüngt und sind auch sehr froh, dass wir einige unserer erfahrenen Spieler weiterhin für uns gewinnen konnten. Wir haben eine gesunde Mischung,“ so der Sportliche Leiter Enzo Vitale.
Kevin Meyer wechselte die Farben und geht mittlerweile für den SC 04 Schwabach auf Torejagd.
fussballn.de / Strauch
Trainer Schwarz freut sich, dass das Team "im
Vergleich zum sehr dünnen Kader aus der Rückrunde" nun "deutlich mehr Breite" gewonnen hat, wenngleich der Aderlass mit insgesamt acht Abgängen und dem Karriereende von Ahmet Kulabas schon beträchtlich war. "Natürlich
kann man einen Paul Enzingmüller oder Kevin Meyer mit seinen 18 Toren nicht eins zu eins ersetzen, aber die
Entwicklung und Integration unserer Neuzugänge in den vergangenen Wochen
lässt mich positiv in die neue Saison blicken. Die Qualität verteilt sich
nun auf alle Schultern. Jeder trägt mit seiner Qualität zum Erfolg des
Teams bei."
"Mit großer Freude ins Training"
Seit knapp einem Monat sind die Fürther schon in der Vorbereitung auf das kommende Spieljahr, das für die SG Quelle am 20. Juli mit einem Heimspiel gegen den TSV 1860 Weißenburg beginnen wird. "Die
Jungs arbeiten extrem konzentriert und engagiert. Bis auf zwei Urlauber und einen Verletzten waren bisher alle Spieler an Board und wollen sich einen
Platz in der Startelf sichern. Die Stimmung ist gut und ich gehe mit
großer Freude ins Training. Die U19-Spieler machen einen richtig guten Job
und versuchen die etablierten Spieler unter Druck zu setzen", lobt Schwarz.
Abgesehen vom Resultat war der Übungsleiter vom 1:1 im Test gegen den FC Wendelstein angetan, auch wenn es das Ergebnis gegen den Bezirksligisten nicht
vermuten lässt: "Wir haben quasi nichts zugelassen und viel an Aufstellung
und Personal experimentiert. Diese Findungsphase ist ganz normal." So war auch die 2:5-Niederlage beim Bayernligisten DJK Gebenbach am vergangenen Wochenende kein Beinbruch: "Es war klar, dass das ein absoluter
Härtetest sein würde, zumal wir kurzfristig zwei Spieler verletzungsbedingt verloren
haben. Aber wir nehmen alles an Erfahrung mit."
Joachim Schwarz ist mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. Die Ergebnisphase beginnt erst in knapp drei Wochen.
fussballn.de / Oßwald
Wundertüte Landesliga Nordost: Schwabach als Favorit?
Beim Ausblick auf die Liga im kommenden Spieljahr erinnert sich Schwarz an die "verrückte" Vorsaison zurück, in der es schon schwierig war, einen klaren Favoriten auszumachen: "Nach
unserem Auswärtsspiel gegen Münchberg habe ich zu meinem Co-Trainer
gesagt, dass Münchberg aufsteigen wird. Für mich waren sie zu diesem Zeitpunkt nicht zu stoppen. Acht Wochen vorher hätte ich auf Stadeln getippt, drei Monate zuvor noch auf Schwabach. Ich denke aber, man muss Schwabach aufgrund der
massiven Investitionen in den neuen Kader als Favorit ansehen. Auch
Stadeln wird sicherlich wieder eine gute Rolle spielen. Und dann gibt es immer
eine Überraschungsmannschaft, die niemand auf dem Zettel hatte. Ich bin
gespannt, wer das sein wird."
Auf die eigenen Ziele mit der SG Quelle Fürth angesprochen, sagt der Trainer: "Ein
Ziel für die kommende Saison zum jetzigen Zeitpunkt zu formulieren, das ist
nicht einfach. Es ist eine verrückte Liga, in der jeder jeden schlagen kann.
Aktuell sind wir als neu zusammengewürfeltes Team in der
Entwicklungsphase. Wir wollen so viel wie möglich aus der Vorbereitung
mitnehmen und das Team so besser machen. Ab dem 20. Juli beginnt dann die
Ergebnisphase. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Alles
andere bringt die Zeit mit sich."