Artikel vom 24.05.2023 15:30 Uhr
Florian Bauer geht entspannt in die Relegation mit seinem Team und will den Bonus vor allem genießen.
Eine Trainingswoche zum Durchschnaufen gibt es für den SC Großschwarzenlohe nach Erreichen der Bayernliga-Relegation. Am Samstag (14 Uhr) geht es im letzten Spiel der regulären Saison zum SV Seligenporten, wobei die Spannung eher im Anschluss wachsen dürfte, wenn der Relegationsfahrplan für den selbsternannten Herzverein ausgelost wird.
Durch einen 2:0-Sieg gegen Röslau war die Vizemeisterschaft für den SC Großschwarzenlohe am vergangenen Freitag erreicht - ein inoffizieller Titel, den Trainer Florian Bauer gar nicht so gerne hört ("Ich mag das Wort 'Vize-' eigentlich nicht"). Mehr Laune macht dem Coach schon das mit Platz 2 einhergehende Ticket zur Bayernliga-Relegation, die nun fix gebucht ist: "Es war weniger Erleichterung, eher ein brutales Gefühl aus Stolz und
Dankbarkeit. Die Mannschaft hat über das Jahr hinweg sensationell
gearbeitet und wenn du dann 62 Punkte auf der Uhr siehst, ist das einfach
enorm. Der Spielverlauf war ok, da wir in den meisten Phasen des Spiels
die komplette Kontrolle hatten. Am Ende haben wir das Spiel auch wieder, wie so oft in dieser Saison, über unsere breite Bank und den
entsprechenden Einwechslungen gewonnen." Der breite Kader war zuletzt auch dringend notwendig, denn nach Kapitän Christian Schleupner erwischte es mit Bauers spielenden Trainer-Kollegen Fabian Schäll den nächsten Leistungsträger mit einem Kreuzbandriss schlimm.
Nach dem 2:0-Heimsieg gegen Röslau bleibt der SC Großschwarzenlohe definitiv Tabellenzweiter der Landesliga Nordost.
fussballn.de / Strauch
Zwei Releganten spielen sich für die Saisonverlängerung warm
Zum regulären Saisonabschluss geht es für den SCG in eine Art "Relegations-Vorbereitungsspiel" zum SV Seligenporten, der seinerseits Zusatzspiele um den Verbleib in der Landesliga bestreiten muss. Verkehrte Vorzeichen möchte man denken, doch die Entwicklung in diesem Spieljahr zeigte dann doch recht schnell, dass jene Konstellation die Gegenwart bedeutet und die Regionalliga-Zeit im Kloster, die auch Florian Bauer von 2014 bis 2017 selbst als Spieler erleben durfte, der Vergangenheit angehört.
Schon jetzt steht fest, dass in Groß'lohe die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt wurde. Bauer verrät die Herangehensweise im weiteren Fahrplan: "Wir haben jetzt die
Trainingswoche genutzt, um bewusst einmal Spannung rauszunehmen und den
mentalen Akku aufzuladen, aber am Samstag ist Matchday und natürlich
wollen wir die Saison mit für uns historischen 65 Punkten beenden."
Die Opcin-Brüder Damyan (in weiß) und Justin (in rot) gehen mit ihren Teams nach dem direkten Duell in verschiedene Relegationsrunden.
Florian Schwarm
Am vergangenen Wochenende gab es ein ganz spezielles Programm, das den Trainer, der seit 2017 in Groß'lohe am Ruder ist, besonders glücklich macht: "Die Mannschaft hat am Freitag die Quali für die Relegation gefeiert, am Samstag startete um 8 Uhr das Projekt Kabinenumbau, welches komplett aus der Mannschaft kommt. Parallel wird unser Motto-Spieltag 3.0 - #Herzverein vorangetrieben. Genau diese Facetten sind die DNA dieser Mannschaft und des Vereins!"
Relegationsauslosung: Spannung steigt nach dem Spiel
Nach dem Spiel in Seligenporten steigt die Spannung, denn dann wird der BFV die Paarungen für die Bayernliga-Relegation auslosen. Zwölf Mannschaften (7 Bayernligisten und 5 Landesliga-Zweite) werden in der Relegation in drei regional eingeteilten Vierer-Gruppen in zwei Runden mit jeweils Hin- und Rückspiel um insgesamt drei Plätze zur Bayernliga spielen.
Doch wie geht man die Relegation beim SC Großschwarzenlohe an - mit
einer gewissen Lockerheit oder überwiegt letztlich schon die Anspannung? "Wir wünschen uns direkt in der
ersten Runde einen namhaften Gegner und werden dann mit breiter Brust und
voller Überzeugung reingehen. Gerade die Teams aus der Bayernliga haben
immer mehr zu verlieren und für uns ist jede einzelne Minute dieser
Bonus-Spiele ein Genuss", sagt Bauer klar. Die SpVgg Weiden oder der FC Bayern Hof dürften demnach als Wunschlos hoch im Kurs stehen.